Liebe Besucher
ab dem 1. September 2009 sind wir voraussichtlich für ein Jahr in ganz Europa unterwegs.
Unsere Reise beginnt in Männedorf, unser bisheriger Wohnort in der Schweiz, und führt über Deutschland erstmal nach England. Alles andere ist offen und wird sich zeigen.
Ganz nach dem Motto: DER WEG BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT.
In unserem Fall mit der ersten Radumdrehung.
Da es bis dahin noch einiges zu erledigen gibt, befindet sich diese Homepage noch im Aufbau.
Es lohnt sich also, immer wieder mal reinzuschauen ;o)
Bis dann
Katrin & Claudia
Update 1 03.09.09
Es ist soweit!!!
Wir haben es tatsächlich geschafft pünktlich am 31.08.2009 um 22.02 Uhr in Männedorf abzufahren.
Nach einer Woche Stress pur mit Wohnung ausräumen, die Sachen nach Deutschland bringen und in einem einzigen Zimmer bis unter die Decke aufschichten, Wände zu streichen und bei der Wohnungsübergabe viel Zeit zu verlieren, war das Kino „Wilden Mann“ in Männedorf der ideale Ort für unser Abschiedsapero.
Völlig überladen haben wir uns dann erst einmal nach Forchheim aufgemacht um die restlichen Sachen unterzustellen, fällige Amtstermine wahr zu nehmen und unserm „Autohaus“ die erste nötige Reparatur zu gönnen.
Dank H1N1 ist übrigens das erste und einzige Ziel was wir uns gesteckt hatten in Ungnade gefallen und so fahren wir nicht nach England, sondern sind wieder offen für alles was da kommen mag. Wo sollen wir anfangen? Wir fahren jetzt mal Richtung Westen los.
Ist Euch schon unser neues Logo aufgefallen?
Dann schaut mal genau hin, wer ist wer?
Update 2 11.09.2009
Wir sind an der französischen Atlantikküste angekommen…
… und dem Herbst noch einmal erfolgreich entflohen.
Bei der Fahrt dorthin wurde es uns mit 9 Grad in der Nacht nämlich schon ziemlich kalt um die Ohren, aber hier an der wunderschönen Küste der Insel Ile de Re sind wir wieder mitten im Sommer. 33 Grad und wolkenloser Himmel waren nach 5 Tagen Anreise gerade das richtige zum Entspannen.
Entlang der Weinstrasse ging es über das wunderschöne sandsteinfarbene Metz durch die Weite der Champagne bis an die Loire mit ihren zahlreichen Schlössern. An der Küste angekommen mussten wir uns erstmal an den Austerngeruch gewöhnen. Aber nicht für lange, denn mit Einsatz der Flut verschwand der ungewohnte Geruch im 6 Stundentakt. Weisser feiner Sand, strahlender Sonnenschein und ein ruhiger Campingplatz unter windschiefen Fichten lassen richtige Urlaubsstimmung aufkommen. Ebene Radwege führen zwischen weissen Häusern mit grünen Fensterläden bis zu den Salzfeldern, indenen in langwieriger Handarbeit Salz gewonnen wird.
Morgen passieren wir wieder die 2,8km lange Brücke zurück zum Festland.
Salut!
Bis bald
Katrin & Claudia
Update 3 14.09.09
Juhuu, dank der McDonaldbegeisterung von Katrin haben wir gerade einen kostenlosen und zeitlich unbegrenzten Internetzugang entdeckt. Somit können wir die Zeit unserer Zwangspause sinnvoll nutzen, um Euch ein paar Zeilen zu schreiben:
Unser Auto durchlebt gerade die Kinderkrankheiten seines noch jungen Lebens. Zuerst waren es die Milchzähne, äh, nein, die Dübel der Innenverkleidung die reihenweise herausfielen und nun ist es die Hintertür die nicht mehr aufgeht!!! Das ist ziemlich blöd, weil wir dann keine der Türen mehr abschliessen können, dank Zentralverriegelung. Also ab in die Werkstatt morgen um 8Uhr im wunderschönen Bourdeaux, das wir eigentlich umfahren wollten, weil wir keine Lust auf Grossstadt hatten. Aber nun eben doch.
Unser Auto bekommt dann auch die erste Schönheitsoperation. Ein neuer Aussenspiegel. Nein, ich habe ihn nicht in den zahlreichen Gassen abgefahren, durch die ich mit wachsener Begeisterung fahre, während Katrin tausend Tode stirbt. Nein er wurde mitten auf der Landstrasse regelrecht abrasiert. Von einem wildgewordenen Franzosen in seinem Metzgereilieferwagen, der mit dem Handy am Ohr nicht auf die Strasse achtete und zwar ein Ausweichmanöver versuchte, aber nicht mehr ganz schaffte! Naja, es hätte schlimmer kommen können, aber die nachfolgende Diskussion auf deutschfranzösich zeigte einem die Grenzen der europäischen Verständigung auf. Jetzt zahlt er halt seinen Spiegel und ich meinen. Armes Reisebudget.
Ansonsten geht es uns aber wunderbar. Wir durchqueren gerade eines der bekanntesten Weinanbaugebiete. Ringsrum nichts als Weinreben voller dicker Trauben. Heute morgen waren wir z.B. in Saint-Emilion, eine wunderschöne alte Stadt mit einem Weinladen nach dem anderen. Ein Weingut nach dem anderen, hier Chateau genannt, verblüfft mit seinen schönen alten Herrenhäusern.
Abseits der üblichen Tourirouten entdeckt man dann auch tolle kleine Städtchen, die einen mit Rummel und wunderbarem Feuerwerk zu klassischer Musik verblüffen. Oder mit Felsenmalereien von 30000 vor Christi. Ein wunderbares Geschenk des Zufalls.
Nachdem es heute deutlich abgekühlt ist (von 33 auf 25 Grad) machen wir uns aber doch langsam auf nach Süden.
Update 4 22.09.09
Wir sind immernoch an der französisch-spanischen Grenze in den Pyreneen unterwegs. Zwar haben wir seit 5 Tagen sehr wechselhaftes Wetter mit häufigem Regen, aber uns faszinieren die saftig grünen Täler und nebelverhangenen Berge.
Aber der Reihe nach.
Bordeaux bleibt uns wohl für immer in lebhafter Erinnerung. Es war ein Abenteuer von der Werkstatt im Industriegebiet mit dem Fahrrad in die Innenstadt zur Hauptverkehrszeit zu fahren. Aber dann haben wir die Vorteile des Fahrrad fahrens entdeckt: Während ich das Fahrrad neben mir her schieben und all die Sehenswürdigkeiten abklappern konnte, sass Katrin entspannt im Sattel und klagte nicht über meinen Bewegungsdrang. Die erste Stadtbesichtigung ohne Diskussion ;.)
Über Arcachon ging es wieder ans Meer zur grössten Wanderdüne Europas. 141m hoch und 3 km lang. Eigentlich. wir sahen leider nur immer 50m um uns rum, weil wir zum ersten Mal im Nebel standen. Aber interessant war es trotzdem so ein Riesensandberg zu besteigen.
In Dax konnten wir uns dann an den 62 Grad heissen Quellen wieder aufwärmen, die jeden Tag 27000 Liter Wasser an die Oberfläche bringen.
Heiss wurde es uns auch bei den zahlreichen Pfefferschoten in Espelette, ein typisches baskisches Bergdorf. Doch unseren Seelenfrieden fanden wir endlich in Saint-Jean-Pied-de-Port. Katrin konnte endlich mal ihr Buch lesen und fand ein passendes Plätzchen um zum ersten Mal vor Publikum Hang zu spielen. Auch wenn sie sich noch nicht getraut hat, ein Kässchen daneben zu stellen, war das super! Claudia konnte auf den Spuren der Jakobspilger, die seit dem Mittelalter von hier aus die Pyreneen überqueren, ihren Erinnerungen an ihre Pilgerwanderung 1999 nachhängen.
Endlich in Spanien fanden wir einen idealen Stellplatz an einem Stausee..... ohne Wasser. Die neugebaute breite Uferpromenade diente uns sozusagen als Terrasse vor unserem "Autohaus". Falls jemand den Ort suchen möchte, er heisst Nagore und existiert als kartentaugliche Stadtgrösse erst seit einigen Wochen.
Dank noch vorhandener französischer Briefmarken machten wir uns über Pamplona zurück auf den Weg nach Frankreich. Durch das schöne Valle de Baztan ging es zurück ans Meer nach Saint-Jean-de-Luz.
Nun wollen wir aber wirklich gerne wieder Sonne sehen und die Wettervorhersage "empfiehlt" uns gerade Madrid. Mal schauen, ob wir dann auch dort angekommen sind.... beim nächsten Update erfahrt ihr mehr.
Viele Grüsse
Claudia und Katrin
Update 5 03.10.2009
11 Tage Nordspanien. Nichts mit Madrid. Und doch Sonne und angenehme Temperaturen. Warum hoert man nicht mehr von der Costa Cantabria? Schoene lange Straende mit feinem weissen Sand, zwischen Klippen auf denen man entlang wandern kann. Kuestenstrassen, die sich in engen Kurven die bewaldeten Haenge entlangschlaengeln. Mehrstoeckige farbige Haeuser, die sich in die Buchten draengen. Flussmuendungen, die bei Ebbe lange Sandbaenke zum entlang laufen freigeben.
Und dann innerhalb von 40 km auf 1800m Hoehe in die Picos de Europa, die hoechsten Berge bei 2500m, Fernsicht bis ans Meer ... aehm, haette man gehabt, wenn da nicht paar Gipfel im Weg gestanden waeren. Wandern bis eine von uns Blasen kriegte ;.)
Und dann die spontane Entscheidung: Auf die Autobahn und 400km nach Finisterre, an die Westkueste. Endpunkt der zahlreichen Pilger, die nach Santiago de Compostella dort ihren Weg beenden. Und da trafen wir sie. Steph aus Zuerich. Nach ihren 700km zu Fuss freuten wir uns aufs Wiedersehen und genossen den Wein im Sonnenuntergang am menschenleeren Strand am "Ende der Welt". Das dachten in grauer Vorzeit die Menschen hier, wenn sie auf das Meer blickten.
Wir hoffen, dass ihr nicht mehr solange auf ein Update warten muesst...
Bis zum naechsten Mal
Claudia und Katrin
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