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QUER DURCH EUROPA
Wir sind dann mal unterwegs.....
Update 19 vom 10.04.

                                                                    

Griechenland

11.3.-10.4.2010

 

 

Angekommen im Land der Geschichte, sah unser Auge als erstes keine antiken Säulen, sondern die längste Kettenbrücke der Welt, die Rio- Andirio-Bridge, die den Landesteil Peloponnes mit dem Festland Griechenland verbindet. Eine moderne Konstruktion aus Stahl und Beton, abends im mystischen blauen Lichtschein gehüllt.

Eine Erkundungstour führte uns mit dem Rad in die Stadt Patras. Als wollte Hellas seinen Ruf gerecht werden, strahlte uns die Sonne warm entgegen und so genossen wir den Altstadtbummel gleich zweimal.


Der erste Höhepunkt im punkto Geschichte war Olympia. Verwundert musste ich feststellen, das Olympia nicht auf dem Berg Olymp, sondern in einer Talsenke, die sich Altis nennt, befindet. Ein ummauerter heiliger Bezirk, der bereits in der Antike als religiöse und sportliche Kultstätte verwendet wurde. 776 v. Chr. fanden hier die ersten Olympischen Spiele statt. Noch heute wird vor jeder Olympiade das Olympische Feuer vor dem Tempel der Göttin Hera mit Hilfe eines Sonnenspiegels entzündet.

Die Grösse der Anlage, die Tempelreste und die Trainingsstätten (im Besonderen das Stadion, indem Claudia es sich nicht hatte nehmen lassen, die historische Sprintstrecke abzurennen) lässt einen die grosse Bedeutung dieser Kultstätte erahnen.

 

Weiter entlang der Küstenstrasse, die hin und wieder einen Blick auf traumhafte türkisblau schimmernde Buchten preis gab, fielen uns die vielen kleinen Kirchlein an den Strassen auf. Unser erste Gedanke: ein Altar für verunglückte Autofahrer, aber konnte das stimmen? Immerhin steht so eine Gedenkstätte an manchen Strassen fast alle 100m und in unübersichtlichen Kurven bis zu 10 auf einmal! Aber tatsächlich es stimmt. Dieser Anblick bleibt uns auf der gesamten Griechenlandtour erhalten und wir bemühen uns redlich, auch unter erschwerten Umständen (die Griechen lieben schnelles Fahren ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln), dass es keinen Grund gibt, für uns so ein Kirchlein zu errichten.

 

Auf der Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz auf der Halbinsel Mani stiessen wir auf den Parkplatz vor der Tropfsteinhöhle Pirgos Dirou bei Areopoli. Neugierig geworden, erkundeten wir gleich am nächsten Morgen die besagte Höhle. Ein ganz besonderes Erlebnis, denn der Grossteil der Höhle (insgesamt über 14km) steht unter Wasser, was uns eine romantische Bootsfahrt durch dieses Wunderwerk der Natur einbrachte. Tausende Stalaktiten hingen von der Decke und da die bisweilen sehr nah kam, hiess es Kopf einziehen  ;o)

Am Ende der Umrundung von Mani, die uns mit ihren einsamen Dörfern und den wehrhaften Turmhäusern in ihren Bann zog, hätten wir fast geglaubt, das es ganz normal ist, von einem Griechen in alter Tracht mit Gewehr und auf einem Pferd sitzend am Ortseingang empfangen zu werden. Aber dies hatten wir einem Dorffest zu verdanken, dass wir unerwartet miterlebten, indem wir mittendurch fahren mussten.

 

Unser nächstes Ziel war Mistras in der Nähe von Sparta. Eine byzantinische Ruinenstadt am Fusse des 2404m hohen schneebedeckten Taygetos. Allerdings sah unsere Zeitplanung mehr Zeit zur Besichtigung vor, als die offiziellen Öffnungszeiten und so traten wir getrennt (damit jeder das anschauen konnte, was ihn interessierte) den Rundgang durch die sehenswerten Kirchen, Klöster, einem Despotenpalast und einer fränkischen Burg (!!) an. Im 12.Jahrhundert lebten hier bereits 50000 Einwohner. Deshalb verwundert es nicht, mit welcher Sorgfalt und Reichtum die Bauten ausgeschmückt sind.

Am Abend gönnten wir uns einen gemütlichen Stadtbummel in Nafplio, um anschliessend unsere Fotoausbeute gegenseitig zu betrachten.

 

Wisst ihr eigentlich warum die griechische Flagge in weiss blau gehalten ist? Denkt mal an die bayrischen Farben. Das ist kein Zufall. Der erste König von Griechenland war ein Bayer :o) was man nicht alles so lernt unterwegs! (Komisch nur, dass das Claudia anzweifelt, weil der Bayer erst 1821 nach dem türkischen Befreiungskampf als König eingesetzt wurde. Sie ist eben keine Fränkin!) Aber es gibt wirklich etliche fränkische Burgen von den Kreuzrittern auf den Peloponnes. Da fühle ich mich doch gleich wie zu Hause!

Die Peloponnes verlassen wir natürlich nicht ohne die von Herrn Schliemann ausgegrabene Stadt Mykene zu besichtigen. Ein einsames Bild vom berühmten Löwentor ist bei dem Ansturm von Touristen, vorwiegend Schülern, wahrlich ein Glückstreffer. Abseits des Haupttrampelpfades entdecken wir dann ganz allein die gut erhaltenen Kuppelgräber die ein einzigartiges Schallerlebnis bieten.

Mit grossem Interesse betrachten wir die Ausstellungsstücke im Museum. Darunter die berühmte Goldmaske des Agamemnon und viele Töpferwaren, die mit so einer Liebe zum Detail angefertigt sind, das man fast nicht glauben kann, dass diese bereits 3200 Jahre alt sind.  Was ist aus dieser Hochkultur geworden?

 

Richtung Athen geht es über den Kanal von Korinth. Eine 23m breite und von 52m (!) hohen Seitenwänden umfasste Wasserstrasse. Unser Stellplatz für die Nacht liegt am Kap Sounion. Hier ragt weit sichtbar der Poseidontempel über den Saronischen Golf, der schon in der Antike den Seefahrern als Orientierungspunkt diente.

 

In Athen angekommen hatten wir das Glück einer ersten persönlichen Führung durch die Stadt durch unsere Freundinnen Alex und Nadine. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können, denn die pulsierende, moderne griechische Hauptstadt mit über 3 Millionen Einwohnern ist beeindruckend und unübersichtlich. Ein anderer Genuss lag darin mit einer echten Griechin in die kulinarischen Genüsse typischer Spezialitäten eingeführt zu werden.

Athen, eine Stadt die so viel zu bieten hat, dass wir uns gleich mehrere Tage hier nieder gelassen haben. Unzählige Museen wollten erkundet werden, dass Neuzeit Olympiastadion besichtigt, enge verschlungene Gassen mit byzantinischen Kirchen entdeckt und die köstlichen Tavernen heimgesucht werden. Natürlich haben wir uns auch das Wahrzeichen Athens die Akropolis bei strahlendem Wetter angesehen und das neue Akropolismuseum besichtigt, das die im Lande verbliebenen Kostbarkeiten der Akropolis auf mehreren Etagen ansehnlich ausstellt.

Eine weitere Besonderheit ist die Wachablösung vor dem Bundeshaus, die frappierende Ähnlichkeiten mit der der englischen hat. Unterschied ist die Uniform mit Rock und Wollpuscheln auf den Schuhspitzen und der eigenwillige Paradeschritt.

 

Die Einladung von Nadine und Alex ein paar Tage in Kala Nera zu verbringen, haben wir gerne angenommen. Nadine betreut hier auf dem Pilion die Ferienanlage Platanofylla mit einem sehr hübschen blühendem Obstgarten, indem wir es uns richtig wohl gefühlt haben. Claudia konnte mal wieder die Wanderstiefel zum Einsatz bringen und ich genoss die Ruhe ;o)

 

Fast schon zum Abschluss durfte ein Abstecher zu den Meteoraklöstern nicht fehlen. Der Anblick der unwirklich liegenden Klöster in schwindelnder Höhe auf Sandsteintürmen von mehr als 300m Höhe war atemberaubend. Das Innenleben zeigte detailreiche gut erhaltende  Fresken in den byzantinischen Kirchen. Leider war hier fotografieren nicht erlaubt. Zum Glück wurden wir als Frauen überhaupt rein gelassen, allerdings mussten wir uns vor Betreten der Klöster ordnungsgemäss kleiden, sprich einen Wickelrock umbinden!

 

Verlassen haben wir Griechenland über einen Stadtbesuch von Thessaloniki und der Umrundung eines Finger der Chalkidiki Gegend, nämlich der Halbinsel Sithonia. Dort haben wir die Osterzeit erlebt (siehe „Update19_Ostern“). Nach diesen ereignisreichen Tagen genossen wir noch ruhige Stunden am türkisblauen Meer in einer einsamen Bucht von Sithonia, umgeben von weissen wellenförmigen Granitfelsen, mit Blick auf den heiligen Berg von Athos, deren Halbinsel nur von Mönchen bewohnt wird. Dann endlich bekam unser Auto in der Werkstatt von Thessaloniki eine Auffrischung (Öl- und Luftfilterwechsel), bevor es endlich weiter in die Türkei gehen kann. 

 

Ganz viele Grüsse

Katrin &Claudia

 

 

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